Cimar Stratocaster 1940WH

Über Cimar Gitarren tummelt sich immer eine ganze Menge Halb- und Unwissen im Netz. Manche denken, es wären grundsätzlich billigere Versionen der Ibanez Modelle, andere (vor allem die, die selbst eine verkaufen wollen) behaupten, sie wären baugleich und genauso hochwertig, wie die Ibanez Vorbilder. Die Realität ist: Man muss jedes Modell individuell betrachten.
Baugleich sind sie schon mal nicht, da sie nicht aus dem gleichen Werk stammen. Diese Cimar wurde bei Chushin gebaut und ist eine ganz klassische 1:1 Kopie im strahlenden Weiss. Kein Vintage- oder Cremeweiss, nein, richtiges, nicht vergilbendes Weiss. Sie hat einen massiven Mahagonikorpus, Alnico Pick Ups, Ahornhals mit Ahorngriffbrett... kann man das mit Ibanez vergleichen? Ja sicher! So ist ein großer Teil der 70er Jahre Ibanez ST-Styles aufgebaut. Also klingt und spielt sie sich wie eine Ibanez!? Nö! Das Holz kommt aus einer anderen Ecke Japans, der Hals wurde von anderen Arbeitern, auf anderen Maschinen geformt, und die Tonabnehmer nach einer anderen Formel gewickelt. Es ist einfach ein Nachbau des Originals in einer anderen Geschmacksrichtung und welche Marke man in diesem Fall klanglich präferiert ist ziemlich subjektiv.

Sie hat einen erstklassigen Cleansound, sehr glockig, hochauflösend und dynamisch - besonders am Hals. Das Mahagoni bringt etwas mehr Wärme und Bluesigkeit rein und hilft dabei das Klangbild unter Verzerrung beisammen zu halten. Für High Gain ist sie nicht geeignet, aber Rock bei moderatem Overdrive macht damit echt Spaß.

Zustand: Lange herumgestanden hat diese Gitarre nicht. Davon zeugen die großflächigen Gürtelspuren, tiefen Plektrumspuren sowie einige Lackabplatzer. Auch die Mitte des Halsrückens weist zahlreiche kleine Dellen vom energischen Abstellen, im Eifer des Gitarrenwechsels, auf. Diese stören allerdings nicht wirklich, da sie kaum fühlbar sind.