Sakai Les Paul Bass

Diese ganz frühen LP Kopien gehören für mich zu den interessantesten Nachahmungen des japanischen Gitarrenbaus. Zum einen waren die Hersteller noch gar nicht in der Lage ein so konstruktionstechnisch aufwendiges Modell exakt zu kopieren, zum Anderen hatten sie häufig lediglich ein Foto vom Original als Vorlage zur Verfügung. Gleichzeitig macht genau das diese Instrumente so spannend, denn so ist beim Versuch zu kopieren, manchmal etwas ganz Neues entstanden.
Dieser Bass wurde meiner Meinung nach bei Sakai Mokko gebaut. Man findet ihn in ganz ähnlicher Ausführung mit Master M, Pearl, National, Sakai und einigen anderen Logos. Die Humbucker sind, wie bei späteren Modellen, von Maxon, besitzen allerdings weder Seriennummer, noch Logo, was das Baujahr auf 1970 - 1971 eingrenzt.

Die Konstruktion selbst ist nicht vollmassiv, wie das Original, sondern zu großen Teilen hohl und verleiht ihm einen leichteren, semiakustischen Touch. Auch der Hals ist noch nicht massiv, sondern in einer steifen, mehrlagigen Bauweise, wie man sie bei alten Teisco, oder auch deutschen Instrumenten vorfindet. Die Ansprache ist entsprechend schnell und direkt. Insgesamt klingt er sehr warm und drückt ordentlich. Am Steg kann er gut knurren und in der Zwischen- sowie Halsposition zeigt er einen ausgeprägten Kontrabass-Charakter. Flatwounds würden ihm vermutlich sehr gut stehen.

Zustand: Sehr gut für ein 50 Jahre altes Instrument, mit nur leichten Kratzern und kleinen Dongs.